Das li.wu. Rostock startet eine neue Filmreihe „Die verlorenen Filme der DDR“. Studierende der Kommunikations- und Medienwissenschaft präsentieren eine Auswahl an Wendefilmen mit Einführung und Gesprächen.
Eine Kooperation des li.wu. mit dem Institut für Medienforschung der Universität Rostock. Start der Filmreihe ist ab 02. April.
Folgende Filme werden gezeigt:
Leipzig im Herbst
Regie: Gerd Kroske/Andreas Voigt, DDR 1989, 52 min, FSK 0
Entstanden vom 16.10. bis 7.11.1989 auf den Straßen Leipzigs zeigt die Dokumentation essenzielle Momente des Verfalls der DDR, zeigt Menschen getragen von der Euphorie des Umbruchs. Aber auch Politiker und Polizisten, die teils andere Einschätzungen haben, kommen zu Wort, gestehen zum Teil aber auch offen Missstände ein.
Am 02.04. mit Einführung sowie anschließendem Filmgespräch mit Regisseur Andreas Voigt.
Letztes Jahr Titanic
Regie: Andreas Voigt, DDR/BRD 1991, 101 min, FSK 16
Gedankliche Weiterführung von »Leipzig im Herbst«: Der Zeitraum November 1989 bis November 1990 auf den Leipziger Straßen wird dokumentiert. Wie erleben die Menschen Wahlen und Wahlkampf, die Einführung der D-Mark, das Ende der DDR und schließlich die deutsche Einheit?
Am 02.04. in Anwesenheit des Regisseurs.
Die Architekten
Regie: Peter Kahane, DDR 1990, 102 min, FSK 0
Der Architekt Daniel ist Ende Dreißig und projektiert Wartehäuschen für Busstationen und ähnliches. Ansonsten beteiligt er sich an Wettbewerben. Plötzlich bekommt er den Auftrag, für eine Trabantenstadt Berlins ein kulturelles Zentrum zu projektieren. Als Mitarbeiter will er ehemalige Kommilitonen gewinnen. Einige jedoch sind aus dem Beruf ausgestiegen, er bekommt noch fünf zusammen, dazu zwei junge Absolventen. Die sieben verwirklichen in diesem Projekt ihre Ideale von einem schönen Zentrum, in dem das Leben pulsieren kann; gastronomische Einrichtungen, Geschäfte, Kulturstätten, Spielplätze und Grünanlagen. Daniel arbeitet engagiert, doch er sieht vor sich zahllose unüberwindbare Hürden.
Am 09.04. mit Einführung und anschließendem Gespräch mit Regisseur Peter Kahane.
Letztes aus der DaDaeR
Regie: Jörg Foth, DDR 1990, 86 min, FSK 12
»Altes aus der Da Da eR« und »Neues aus der Da Da eR« hießen zwei Kabarett-Programme, mit den Mensching und Wenzel ein Geheimtipp der DDR waren. Der Film ist eine Adaption beider Programme mit aktuellen Zusätzen.
Am 16.04. mit Einführung und anschließendem Gespräch mit Regisseur Jörg Foth.
Banale Tage
Regie: Peter Welz, DDR 1990, 92 min, FSK 12
Ost-Berlin, Ende der siebziger Jahre. Der sechzehnjährige Schüler Michael (Florian Lukas) und der Werkzeugmacherlehrling Thomas (Christian Kuchenbuch) sind Freunde. Als ziemlich unterschiedliche Typen haben sie doch eins gemeinsam: sie wollen dem Mief in Elternhaus, Schule und Betrieb entfliehen. Ihr Aufbegehren ist ein grotesker Trip durch den banalen Alltag. Thomas bricht eine leerstehende Wohnung auf, quartiert sich ein. Er verteilt Flugblätter, die niemanden interessieren, außer den Staatssicherheitsdienst, der ihn mitnimmt. Michael sucht seinen Freund, als er von einem Besuch seines – schöne Sprüche klopfenden – Dramaturgen-Vaters von der Ostssee zurückkommt.
Am 23.04. mit Einführung.
Herzsprung
Regie: Helke Misselwitz, BRD 1992, 87 min, FSK 12
Ein kleiner Ort namens Herzsprung im Nordosten Deutschlands nach der Wiedervereinigung. Alles ist in Auflösung. Die russischen Soldaten ziehen ab, die Betriebe schließen, die Leute verlieren ihre Arbeit. Auch die junge Johanna, die in einer Betriebsküche gearbeitet hat. Sie begegnet einem fremden, dunkelhäutigen Mann. Ihr eigener Mann Jan ist durch die Arbeitslosigkeit aus der Bahn geworfen worden, läuft Amok und kommt ums Leben. Ihr Vater verbindet sich mit ihrer älteren Kollegin Elsa, die nicht allein sein möchte. Ihre Freundin Lisa erfüllt sich ihren lang gehegten Traum. Sie übergibt Johanna ihren Frisiersalon und macht sich auf den Weg in den Süden. Johanna verliebt sich in den Fremden, der in einem Imbißwagen an der Autobahn arbeitet. Doch die Liebe steht unter einem schlechten Stern und das Paar sieht sich Anfeindungen ausgesetzt.
Am 30.04. mit Einführung.